Marshall Emm N1FN (silent key) erklärte in einem Beitrag Aufbau und Justierung der Bencher BY-1. Zum Eigengebrauch habe ich seinen Artikel ins Deutsche übersetzt. Ich übernehme keine Haftung für die Richtigkeit meiner Übersetzung und für Schäden, die nach Einstellarbeiten aufgrund dieser Anleitung entstanden sind. 


Bencher BY-1 Paddle

Die beliebte Bencher-Paddleserie wirft einige Probleme bei der Einstellung auf, da sich das Design von den traditionellen Paddles mit geradem Hebel unterscheidet. Die Bencher verwendet eine „freitragende“ Armkonstruktion, so dass sich die Kontakte an der Vorderseite der Paddles befinden und die Bewegung der Kontakte im Wesentlichen von hinten nach vorne und nicht von Seite zu Seite erfolgt. Diese Bauweise, gepaart mit der markanten Form der Griffstücke, ist der Grund, warum der Begriff "iambic" so oft mit dem Design der Paddles in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich ist die Bencher aber einfach eine Variation des Doppelpaddles, und "iambic" bezieht sich nur auf den Keyer, mit dem die Paddles verwendet wird.

Die Einstellung einer Bencher oder anderer freitragender Paddles ist nicht so schwierig, wie es aussieht. Obwohl das Erscheinungsbild technisch entmutigend ist, ist die Bencher in Wirklichkeit recht robust und kann auf die üblichen Arten eingestellt werden, um sich jedem Betriebsstil anzupassen.


Benennung der Teile

Die Teile der Bencher müssen verstanden werden, bevor versucht wird, die Paddles einzustellen. Kritische Teile oder Einstellschrauben sind in den Abbildungen gekennzeichnet.

Die beiden Paddlearme sind die S-förmigen Metallstücke, die an der Vorderseite das Fingerstück aus Kunststoff und am anderen Ende neben den beiden Kontaktpfosten einen Kontakt haben. Der Paddlearm ist mit einer einzigen Schraube, die durch den Arm geht, an den halbkreisförmigen Schwenkplatten befestigt. Diese Schraube ragt über die Schwenkplatte hinaus und liegt an der Anschlagschraube an.

Die Schwenkplatte schwingt hin und her, wenn das Paddle benutzt wird, und die Einstellung besteht darin, die Schwenkplatte richtig zu positionieren und das Ausmaß ihrer Bewegung zu kontrollieren. Wie bereits erwähnt, ist der Paddlearm an der Vorderseite der Schwenkplatte mit einer Schraube befestigt, die durch die Platte geht und die Ruheposition der Platte steuert, wenn sie unter der Spannung der Feder steht.

Die Feder ist an einer langen Schraube befestigt, die vom oberen Quadranten aus durch die Schwenkplatte geht. Es gibt eine flache Stelle im Gewinde der Schraube (auf der Innenseite der Schwenkplatte), an der das Ende der Feder befestigt ist. Wenn die Schraube nach innen oder außen bewegt wird, ändert sich die Spannung der Feder, da sich der Winkel zwischen der Feder und der Schwenkplatte ändert.

Die Schwenkplatte bewegt sich gegen zwei Nadellager (ein oberes und ein unteres auf jeder Seite). Die Nadellager selbst ragen nach vorne aus dem Lagerblock heraus und der Nylonsitz ist an der Rückseite der Schwenkplatte befestigt.

Es gibt außerdem auf jeder Hälfte der Schwenkplatte im unteren Quadranten eine "Fixierschraube", die durch ein großes, gewindeloses Loch in der Schwenkplatte geht und im Lagerblock dahinter verschraubt ist, d. h. die Fixierschraube ist nicht wirklich an der Schwenkplatte befestigt. Der Kopf der Schraube begrenzt den Abstand, den die Schwenkplatte sich nach außen bewegen kann, wenn der Paddlearm in die falsche Richtung, d. h. nach außen, gedrückt würde. Im normalen Gebrauch erfüllen die Schrauben keinen Zweck, aber wenn die Arme nach außen gedrückt werden (z. B. zum Reinigen der Kontakte), verhindern sie, dass sich die Schwenkplatte von den Lagern löst.


Verfügbare Einstellungen

Die Paddlearm-Spannung ist die Kraft, die benötigt wird, um einen der beiden Hebel von einer Seite zur anderen zu bewegen. Sie entsteht durch die lange Feder, die von der Einstellschraube auf der einen Seite zum rückwärtigen Pfosten und um den Pfosten herum wieder zurück zur anderen Einstellschraube führt. Die beiden Schrauben, an denen die Feder befestigt ist, steuern die Spannung, indem sie den Winkel ändern, in dem die Feder gegen die Drehplatte zieht.

Die Lagerspannung ändert sich nur als Nebeneffekt der Veränderung der Federspannung. Bei Nadellagern und Nylonsitzen ist sie ignorierbar.

Der Kontaktabstand ist der Abstand zwischen den beiden elektrischen Kontaktpaaren, wenn die Paddles in Ruhestellung sind. Die Kontakte der Bencher sind einstellbar durch die zwei Schrauben, die durch die vorderen linken und rechten Pfosten gehen. Der Kontaktabstand bestimmt den Abstand, um den sich der Paddlearm bewegt, wenn er betätigt wird.

Für die Fixierschraube gibt es eigentlich nur eine Einstellung, nämlich die Ruheposition (Paddel ungetastet), die durch diese Schraube gesteuert wird. Die Anschlagschraube begrenzt die Auswärtsbewegung der Schwenkplatte, wenn der Paddelarm "rückwärts" bewegt wird.


Schrittweise Einrichtung der Bencher

1. Öffnen Sie die Kontakte. Lösen Sie die Querverriegelungsschraube (das ist die kleine Schraube an jedem Kontaktpfosten) und ziehen Sie die Kontaktschraube heraus, bis der Kontakt an der Innenfläche des Pfostens anliegt.

2. Überprüfen und justieren Sie die Position der Schwenkplatten. Sie sollten parallel zur Vorderfläche des Lagerblocks stehen. Von der Seite aus betrachtet sollten die Oberseiten der Schwenkplatten eine gerade Linie bilden, parallel zum Lagerblock. Wenn das nicht der Fall ist, verstellen Sie die (von der Rückseite des Lagerblocks aus zugänglichen) Anschlagschrauben, bis die Platten in einer Linie liegen. Wenn die beschriebene Einstellung vorgenommen wurde, prüfen Sie, ob der Kopf der Fixierschraube (im unteren Quadranten der Schwenkplatte, links und rechts je eine) etwa 1/8" von der Vorderseite der Schwenkplatte entfernt ist.

3. Stellen Sie den Kontaktabstand ein. Der Kontaktabstand bestimmt das Ausmaß der horizontalen Bewegung, wenn Sie das Paddle tasten. Es ist reine Geschmackssache, aber wenn Sie noch nie ein Paddle benutzt haben und noch keine eigenen Vorlieben entwickelt haben, beginnen Sie mit etwa der Dicke eines Centstücks oder etwas weniger. Stellen Sie die Kontaktschrauben ein, bis Sie den gewünschten Abstand zwischen den Kontakten auf jeder Seite haben, und ziehen Sie dann die Feststellschrauben über den Kontaktschrauben an. Die Abstände müssen nicht identisch sein. Viele ehemalige "Bug"-Telegraphisten bevorzugen einen größeren Abstand auf dem Strich-Paddle.

4. Prüfen Sie die Ausrichtung der Kontakte. Die Kontakte sollten bündig und nicht schräg aufeinandertreffen, wenn sie sich berühren. Wenn sie nicht bündig aufeinandertreffen, können Sie das Problem beheben, indem Sie an der Unterseite der Bencher die Kreuzschlitzschraube minimal lösen und den Pfosten drehen. Wenn Sie ein bündiges Aufeinandertreffen der Kontakte nicht erreichen können, nachdem Sie ALLE vorhergehenden Einstellungen vorgenommen haben, ist es wahrscheinlich, dass der Paddlearm verbogen ist. Wenn Sie es für notwendig halten, den Paddlearm zu richten, nehmen Sie ihn von der Schwenkplatte ab und halten Sie ihn mit einer Zange (oder in einem Schraubstock) fest und biegen Sie ihn so, wie es notwendig ist. Sie können auch das andere (vordere) Ende des Paddlearms biegen, wenn Sie den Abstand zwischen den Fingern geringfügig verändern möchten.

5. Stellen Sie die Spannungseinstellschrauben auf eine angenehme Spannung der Paddles ein. Auch hier ist es eine Frage der Vorliebe, aber die allgemeine Regel lautet, dass Sie die Spannung so einstellen sollten, dass Sie das Gefühl haben, das Paddle unter Kontrolle zu haben. Es gibt keinen Grund, warum die Spannung gleich sein sollte, wenn Sie es nicht so wollen. Wenn Sie zum Beispiel noch nie ein Paddle benutzt haben, fällt es Ihnen vielleicht leichter zu lernen, wenn die Spannung auf der einen oder anderen Seite etwas höher eingestellt ist. Die Spannung wird erhöht durch Herausdrehen der Einstellschraube (Drehen gegen den Uhrzeigersinn) und verringert durch Hineindrehen der Einstellschraube (Drehen im Uhrzeigersinn).